Schlafmedizin
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Schlafmedizin

Ein gestörtes Schlafverhalten kann vielfältige Ursachen haben, die abgeklärt werden müssen

Von außen einwirkende Faktoren, wie zum Beispiel eine hohe Lärmbelästigung während der Nacht, Schichtarbeit oder zu viel Hektik und Stress während des Tages, aber auch Verstimmungszustände, Depressionen oder sonstige Probleme infolge anscheinend unlösbarer Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder in der Familie können Schlafstörungen hervorrufen oder aufrecht erhalten. Darüber hinaus können schwere körperliche Leiden, wie beispielsweise Herz-Kreislauferkrankungen oder chronische Schmerzzustände Ihre Nachtruhe nachhaltig beeinträchtigen.

Aus diesem Grunde sind bei schweren Schlafstörungen auch immer eine eingehende körperliche Untersuchung und eine Abklärung erforderlich. Dabei ist immer zu bedenken, dass von einer gelegentlich durchwachten Nacht keinerlei gesundheitliche Gefährdung ausgeht. Hält jedoch eine Schlafstörung längere Zeit an und verursacht auch tagsüber Beschwerden, ist eine intensive Untersuchung, z. Bsp. in einem Schlaflabor, unerlässlich.

Schlafapnoe

Es handelt sich um vorübergehende Atemstillstände, die während des Schlafes auftreten. Jeder Mensch hat während der Nacht einige Atemstillstände. Wenn sie mehr als zehnmal in der Stunde auftreten und länger als 10 Sekunden andauern, wenn zudem vielleicht Veränderungen der Gehirnfunktion und eine Störung des Schlafablaufes feststellbar sind, dann ist ein Schlafapnoe-Syndrom wahrscheinlich. Die Atemstillstandsphasen treten in schweren Fällen bis zu zwanzigmal und mehr in der Stunde auf. Die Atempause wird im Gehirn des Schlafenden registriert und durch eine Weckreaktion (Arousal) überwunden. Die Arousalreaktion ist lebenswichtig und bewahrt vor dem Ersticken. Durch die Arousalreaktion wird aber der Schlaf selbst gestört, da ein Übergang von einem tiefen Schlafstadium in einen nur oberflächlichen Schlaf stattfindet. Im weiteren Krankheitsverlauf häuft sich nicht nur die Anzahl sondern auch die Zeitdauer der Phasen. Aus einem chronischen, unbehandelten Apnoe- Syndrom entwickeln sich regelmäßig Bluthochdruck, Herzinsuffizienz (verminderte Herzleistung), Herzrhythmusstörungen und die verstärkte Neigung zu Herzinfarkt und Schlaganfall. 

Ursachen der Schlafapnoe

Im Schlaf kommt es bei jedem Menschen zu einer Erschlaffung der Muskulatur des Nasen- Rachen- Raumes. Beim sog. Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), über das wir hier sprechen, kommt es dabei zu einer Rückverlagerung der Zunge und zu einer Engstellung des Rachenraumes, den man sich als einen Muskelschlauch aus mehr als 20 Muskelpaaren vorstellen kann.

Nach dem Atemstillstand kommt ein tiefer Atemzug, der die verengten Atemwege öffnet und als lauter Schnarchton hörbar wird. Schlafapnoe tritt oft bei Dauerschnarchern auf, gehäuft auch bei Übergewichtigen, bei denen die Atem- und Herzreaktionen besonders behindert sind. Die Frage, ob das Übergewicht für die Apnoephasen verantwortlich ist oder umgekehrt das Apnoesyndrom durch Störungen der Gehirnfunktionen beim Patienten einen verstärkten Eßreiz und damit das Übergewicht auslöst, ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. Zwei Drittel der Apnoiker sind übergewichtig, und fast alle klagen über einen erhöhten Eßreiz. Oft soll die Nahrungsaufnahme auch die ansonsten bestehenden psychischen Veränderungen und Probleme im Alltagsleben kompensieren.

Das Ambulante Schlafzentrum hat sich auf die Untersuchung und Behandlung von schlafbezogenen Atmungsstörungen und Schlafstörungen aller Art spezialisiert. Durch eine entsprechende Gestaltung der Schlafumgebung bleibt trotz aufwendiger Diagnostik das Schlafverhalten so natürlich wie möglich. Im Schlafzentrum wird teilstationär behandelt, d.h. die Patienten werden am Abend aufgenommen und am nächsten Morgen wieder entlassen. Die Begleituntersuchungen erfolgen ambulant, so daß die berufliche Tätigkeit des Patienten nicht unterbrochen wird.

Spezielle Therapieverfahren

CPAP-Therapie

Die kontinuierliche positive Überdruckbeatmung der CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure) stellt die effektivste Behandlungsmethode des Schlafapnoe-Syndroms dar. Dabei werden die Patienten über eine individuell angepasst Nasenmaske mit Raumluft beatmet, wobei ein kontinuierlicher positiver Druck den Atemwegen zugeführt wird. Durch den Beatmungsdruck werden die Atemwege offengehalten, so dass sich Schlaf und Atmung wieder normalisieren. Die Beatmung mit dem CPAP-Gerät ist eine physikalische Maßnahme und sie muss daher jede Nacht eingesetzt werden. Die Lebensqualität der behandelten Patienten steigt enorm an, da sie am Tag wieder wach sind, auch bei monotonen Tätigkeiten nicht einschlafen und sich beim morgendlichen Aufwachen wieder erholt fühlen.

Die CPAP-Therapie wird vorwiegend zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe eingesetzt. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass diese Therapie auch in vielen Fällen der zentralen Schlafapnoe erfolgreich sein kann. Ca. 70% der Patienten, die mit der CPAP-Methode behandelt werden, kommen mit dem Therapieverfahren gut zurecht. Die übrigen Patienten lehnen diese Behandlungsmethode dagegen ab, weil das Gerät im Gebrauch als zu lästig empfunden wird. Jede Nacht muss mit einer, wenn auch gut angepassten, Nasenmaske verbracht werden. Dies ist immer problematisch, weil kein anderes Therapieverfahren genauso effektiv ist.